Zahngesundheit

Ohne gute Zahnpflege geht es nicht – Für gesunde Zähne kann man viel tun!

Gute Mundhygiene ist immer wichtig, aber während einer kieferorthopädischen Behandlung  und besonders mit der festen Zahnspange ist sie unerlässlich!

Hinweise zur Kariesentstehung
Hauptursache für die Entstehung von Karies sind Beläge („Plaques“), die bei mangelhafter Reinigung nach jedem Essen auf den Zähnen zurückbleiben. Die Kariesbakterien, die sich in diesen Belägen aufhalten, wandeln Speiserest in Säure um. Diese Säure greift den Zahnschmelz an und löst Mineralien aus dem Zahn. So entstehen Entkalkungen, die als kreidig-weiße Flecken (white-spots) auf den Zähnen sichtbar werden, dies ist eine Vorstufe der Karies. Wird jetzt nicht gegengesteuert und die Säure kann weiter auf den Zahn einwirken, führt dies als nächstes zu Defekten im Schmelz.

Mit gesunder Ernährung vorbeugen
Kariesbakterien können sich besonders gut bei viel Zuckerangebot entwickeln, deshalb sollten Süßigkeiten und gesüßte Getränke möglichst gemieden werden.Besonders schädlich sind gesüßte und gleichzeitig saure Getränke wie Eistees, Limonaden und Saftschorlen. Hier kann man mit gesunder Ernährung entgegensteuern.
Feste Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, Müsli, Rohkost oder Obst animieren zusätzlich zum Kauen und regen so den Speichelfluss an. Der Speichel hat eine wichtige Schutzfunktion für die Zähne. Er schwemmt Essensreste weg und trägt so zur Reinigung der Zähne bei. Zusätzlich enthält er wichtige Mineralien, welche in die Zahnoberfläche wieder eingebaut werden können – bei ausreichender Zeit zwischen den Mahlzeiten.

Die möglichst vollständige Entfernung der Plaque durch regelmäßiges Zähneputzen ist die wirksamste Methode, um Zahnfleisch und Zähne gesund zu erhalten. Hierfür stehen verschiedene Mittel zu Verfügung:

Eine gute Hand-Zahnbürste sollte einen kleinen Bürstenkopf haben, um alle Zahnflächen zu erreichen; weiche, abgerundete Kunststoffborsten besitzen, damit diese das empfindliche Zahnfleisch nicht verletzen, sondern massieren.
Sie sollte ein gerades Borstenfeld und einen abgerundeten Bürstenkopf aufweisen, damit beim Putzen keine Verletzungen entstehen können. Alle 2-3 Monate sollte die Zahnbürste erneuert werden, denn eine „struppige“ Zahnbürste reinigt nicht mehr gründlich und kann ebenfalls das Zahnfleisch verletzen.

Ebenso ist selbstverständlich die Benutzung einer elektrischen Zahnbürste möglich, wichtig ist auch hier, dass alle Flächen der Zähne gut erreicht werden können und der Bürstenkopf nicht zu groß ist.

Da durch die Brackets und Bänder an den Zähnen mehr Nischen und Kanten bestehen ist eine gute Zahnpflege hier besonders wichtig. Wir empfehlen die Zahnbürste schräg am Zahnfleisch und Zahn („halb auf rot halb weiß“) anzusetzen und mit rüttelnden Bewegungen Richtung Zahn auszuwischen (Bass-Technik). An den Brackets wird diese Rüttelbewegung sowohl von schräg oben als auch von schräg unten ausgeführt, um Speisereste rund um das Bracket gut zu entfernen und mit den Borsten so gut wie möglich unter den Bogen zu gelangen.

Für die normale Zahnpflege sollte man ohne feste Zahnspange ca. 3 min veranschlagen mit der festen Zahnspange erhöht sich der Zeitaufwand auf ca. 5 min. Die Zahnpflege muss nicht nach jedem Essen so ausführlich sein, aber mindestens einmal täglich, am besten abends, sollten alle Zähne vollständig und penibel gereinigt werden.

Die lockere Zahnspange täglich vor und nach dem Tragen gut mit der Zahnbürste und Zahnpasta abbürsten. Sie kann gelegentlich mit speziellen Reinigungstabs im Wasser gereinigt werden, dies ist aber nicht unbedingt nötig. Bei starker Zahnstein oder Kalkablagerung kann die Zahnspange für einige Minuten in eine verdünnte Essiglösung gelegt werden (danach gut abspülen!!). Bitte die Zahnspange nicht in die Spülmaschine geben oder erhitzen!

Die verwendete Zahnpasta sollte einen dem Alter entsprechenden Fluoridgehalt haben und eine ausreichende Reinigungswirkung gewährleisten. Fluorid erhöht die Widerstandskraft des Zahnschmelzes gegen Säureangriffe auf die Zähne. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Kariesverursacher zu bekämpfen, sondern zusätzlich noch täglich den Fluoridgehalt der Zähne durch fluoridhaltige Zahnpasta zu  ergänzen. Fluoridhaltige Zahnpasten hemmen auch das Bakterienwachstum und die Plaque Neubildung wird dadurch reduziert.

Normales Zähneputzen reicht für die Reinigung der Zahnzwischenräume nicht aus. Hier sind zahnmedizinisch erprobte Hilfsmittel notwendig, mit denen die klebrigen Beläge zwischen den Zähnen entfernt werden können.

Zahnseide

Normale Zahnseide ist normalerweise das Mittel der Wahl, um in engen Zahnzwischenräumen eine optimale Reinigung zu erzielen und die Zahnzwischenräume vor Kariesentstehung und das Zahnfleisch vor Entzündungen zu schützen.
Bei festsitzenden Spangen geht dies leider nicht, aber hier kann als Alternative eine verstärkte Zahnseide zum Einfädeln verwendet werden oder aber Zahnzwischenraumbürstchen. Diese Hilfsmittel sollte man sich in der Praxis demonstrieren lassen, um eine richtige Handhabung zu gewährleisten.

Zum Beispiel ist Superfloss eine geeignete Zahnseide, um trotz Multibracketapparatur die Zahnzwischenräume zu erreichen. Superfloss ist an einem Ende verstärkt und erleichtert so das Einfädeln unter den Bogen. Mit dem flauschigen Teil können Zähne im Bereich der Brackets und die Brackets selbst besonders gut gesäubert werden.

Interdentalbürstchen

Interdental- oder Zahnzwischenraumbürstchen sind kleine Bürstchen, mit denen man zwischen den Zähnen oder auch zwischen Zahn und Bogen der festen Zahnspange reinigen kann. Bei den Zahnzwischenraumbürstchen gibt es verschiedene Versionen (mit und ohne Halter) sowie verschiedenste Größen, so dass hier eine Vorauswahl und Instruktion in der Praxis vorab sinnvoll ist.

Die Benutzung von Mundduschen kann die Entfernung von groben Belägen erleichtern und auch während der Tragezeit der festen Zahnspange die Zahnreinigung gut unterstützen. Sie ersetzt aber nie die mechanische Reinigung mit Zahnbürste und Zahnzwischenraumbürstchen oder Zahnseide!

Viele Mundspüllösung hemmen nachweislich schädliche Mikroorganismen bei ihrer Vermehrung, so dass weniger Plaque entsteht. Hier gibt es viele Anbieter mit verschiedenen Wirkstoffen. Eine Spüllösung ersetzt aber nie die mechanische Reinigung durch Zahnbürste oder Zahnzwischenraumbürstchen sondern soll immer nur ergänzend eingesetzt werden.

Chlorhexidin-Spüllösungen verhindert die Anlagerung von Bakterien an der Zahnoberfläche und reduziert die Gesamtbakterienzahl im Speichel. Sie wird besonders bei entzündlich verändertem Zahnfleisch empfohlen. Bei Langzeitanwendung können allerdings Verfärbungen an Schmelz oder Kunststofffüllungen auftreten.

Fluoridgelees haben einen besonders hochkonzentrierten Fluoridgehalt zur intensiven und nachhaltigen Zahnhärtung. Auf dem Zahnschmelz wird ein Fluoriddepot gebildet, das den Zahn mineralisiert. Dies ist vor allem bei hohem Kariesrisiko eine gute Möglichkeit, um die Zähne zusätzlich zu schützen. Dieser zusätzliche Karies-Schutz wird einmal wöchentlich, am besten an einem bestimmten Tag abends nach dem Zähneputzen in die Zähne eingebürstet. Danach nur kurz ausspülen.

Dies ist eine Möglichkeit um den Zahnschmelz um die Brackets zusätzlich zu schützen. Der Zahnschmelzbereich um die Brackets wird mit einem Schutzlack versiegelt und damit widerstandsfähiger gegen Kariesentstehung gemacht. Dies bedeutet aber nicht, dass die Zähne nicht trotzdem gut gepflegt und gebürstet werden müssen! Da dieser Schutzlack zwar die Zeit verlängern kann bis Karies entsteht, aber er bietet keinen 100% igen Schutz für die gesamte Behandlungsdauer.